Prof. August Rettenbacher verweist in seiner "Chronik von St. Koloman in der Taugl" auf einen Aktenvermerk, wonach bereits bei der Prozession vom 7.Juni 1744 Feuerschützen und "Burschen mit klingendem Spiel" beteiligt gewesen sind. Dabei dürfte es sich jedoch nur um eine lose und gelegentliche Vereinigung von Musikanten gehandelt haben. Auf eine beständige Musikgruppe im 18. Jahrhundert gibt es keine Hinweise.
Die Gründung der Musikkapelle St. Koloman erfolgte im Jahr 1877 durch Johann Georg Siller, Urbanbauer, sowie durch seine Brüder Johann und Koloman. Am Anfang dürften es nur fünf bis sechs Leute gewesen sein, die gemeinsam musiziert haben.
Koloman Siller erwarb im Jahr 1900 das Obergmaingut. Er starb hochbetagt am 11. August 1950. Die "Sillers" von Obergmain sind seit dem Gründungsjahr ununterbrochen in der Musik tätig. Heute sind sie mittlerweile in der fünften Generation musikalisch aktiv.
Der zweite Weltkrieg bricht aus. Auch die St. Kolomaner Jugend wird zum Kriegsdienst eingezogen. Die Tätigkeit der Musikkapelle kommt daher praktisch fast zum Erliegen. Es ist Anton Waldmann, der "Urban Toni", der mit einzelnen, vorwiegend älteren Musikern zumindest die Umrahmung der kirchlichen Feste aufrecht erhält.
Anton Waldmann wurde am 27. Mai 1905 in Kuchl geboren. Er kam 1908 zum Urbanbauer, wo er bis zum Lebensende blieb. Der Urbanbauer lehrte ihm Horn, Euphonium, Flügelhorn und Posaune blasen. Im Jahr 1919 ist er in die Musikkapelle eingetreten. 1935 absolvierte er einen Kapellmeisterkurs im Morzateum in Salzburg. Im Jahr 1937 heiratete er Gertraud Klabacher von Vorderhochbrunn am Rengerberg.